VdK Leimen freut sich über die Kooperation und Zusammenarbeit mit Stather‘s
7. Mai 2024Tradition verpflichtet – auch in diesem Jahr fand der VdK Kaffeenachmittag statt
10. Juni 2024Malaria oder Gelbfieber gedacht werden, sondern in erster
Linie an TDPP (Tetanus, Diphtherie, Pertussis und Polio), die
alle zehn Jahre aufgefrischt werden muss. Darüber hinaus
muss man mittlerweile auch in unseren Breitengraden an
die Zeckenimpfung denken. Die FSME-Impfung genannte
Schutzimpfung sollte alle drei Jahre aufgefrischt werden.
Für die ältere Generation ab 60 gibt es von der Ärzteschaft
die klare Empfehlung sich auch gegen Pneumokokken
(Schutz gegen Lungenentzündung), Herpes Zoster
(Gürtelrose) sowie Influenza impfen zu lassen. Gerade bei
der Gürtelrose unterschätzen viele Menschen die Gefahr,
denn nahezu jeder und jede trägt den Virus durch eine
vergangene Windpockenerkrankung in sich und dieser ist
maßgeblich dafür verantwortlich, dass die Gürtelrose
ausbricht. Und dazu braucht es nicht viel, um den
schlummernden Virus zum Leben zu erwecken. Oftmals
reicht Stress und/oder Belastung hierfür aus. Dr. Felix von
Blittersdorff erwähnte dabei auch, dass ein
Tropenmediziner der richtige Ansprechpartner für eine
Reiseimpfberatung ist, wenn das nächste Reiseziel weiter
entfernt außerhalb Europas liegen sollte. Apropos Reise,
egal ob innerhalb Deutschlands oder weiter weg, wichtig ist
der Schutz vor einer Thrombose. Mit entsprechenden
Vorerkrankungen oder einem weniger
gesundheitsfreundlichen Lebensstil erhöht
man signifikant
das Risiko eine Thrombose zu erleiden. Daher ist es auf
Reisen wichtig, dass man ausreichend trinkt, sich so gut es
eben geht bewegt (im Flugzeug Aufstehen und gehen) und
ggf Kompressionsstrümpfe trägt.
Zum Ende seines Vortrags ging der Mediziner noch auf ein
Thema ein, dem leider noch zu wenig Beachtung geschenkt
wird, obwohl diese Erkrankung mittlerweile 2-3 Millionen
Menschen betrifft, vorwiegend Männer im fortgeschrittenen
Alter. Die Dunkelziffer ist sicher noch viel höher. OSAS
(Obstruktive Schlafapnoe-Syndrom), so heißt die
Erkrankung, die nicht mit dem Schnarchen zu verwechseln
ist. Dieses Syndrom ist eine ernst zu nehmende
schlafbezogene Atemstörung, bei der es während des
Schlafs wiederholt zur Verringerung oder dem kompletten
Aussetzen der Atmung durch eine Verengung des
Rachenraums kommt.
Diese Atempausen können mehrere hundert Mal pro Nacht
auftreten und bis zu Minuten andauern. Durch den Kollaps
im Bereich der oberen Atemwege kommt es zu einem Abfall
der Sauerstoffkonzentration im Blut und einer
Minderversorgung der Organe. Das Gehirn ist in diesem Fall
als erstes betroffen und schlägt Alarm. Dieser sogenannte
Alarm äußert sich in immer wieder kehrenden
Weckreaktionen, welche den Schlaf fragmentieren und zu
einem nicht erholsamem Schlaf führen. Die Schlafstadien
sind hierdurch gestört. Das Heimtückische daran, der
Blutdruck steigt immens an. Dadurch entsteht die Gefahr
einen Schlaganfall zu erleiden (Diagnostische ambulante
Polygraphie). Was kann man dagegen tun? Als Therapie
schlägt Dr. Felix von Blittersdorff vor die Schlafposition
anzupassen (etwas höher liegen, damit die Zunge nicht in
den Rachenraum fallen kann), beim HNO vorstellen, um
den gesamten Nasen-Rachenbereich begutachten zu
lassen, den Lebensstil anpassen (Nikotinverzicht,
Alkoholgenuss reduzieren), Protrusionsschiene anpassen
lassen (sie verhindert oder verringert das Zurückfallen des
Unterkiefers und die damit einhergehende
Atemwegsoptimierung kann eine deutlich messbare
Verringerung von Atemstillständen bewirken),
Überdruckmaske in der Nacht tragen. Dr. Felix von
Blittersdorff ist davon überzeugt, dass wenn ein relevantes
OSAS vorliegt, die Lebensqualität deutlich verbessert
werden kann. Denn Prävention ist immer besser als
Rehabilitation oder anders gesagt Vorsorge besser als
Nachsorge. Dies wusste schon Sebastian Kneipp und hat
Recht behalten. Zum Abschluss seines sehr interessanten
Vortrags betonte Dr. Felix von Blittersdorff, dass es wichtig
ist einen Hausarzt/eine Hausärztin vor Ort zu haben,
der/die ggf auch Hausbesuche machen kann. Denn der
Hausarzt/die Hausärztin sollte immer die erste Anlaufstelle
sein, die dann alles in den Händen hat und koordiniert.